Oh yeah – in Kürze ist es wieder so weit und die Centercourtparty von Wien kann starten. Zum dritten Mal findet in Wien mit dem A1 Vienna Major presented by Swatch ein Großereignis der Beachvolleyballwelt statt. Wir wagen einen kleinen Blick hinter die Kulissen und helfen mit dem ein- oder anderen Fachbegriff aus. Das Sportliche soll ja neben dem Partyfeeling nicht zu kurz kommen.
Von 31. Juli bis 4. August werden wieder tausende Beachvolleyball-Fans auf die Wiener Donauinsel pilgern, um die heimischen Stars rund um das Vize-Weltmeister Duo Clemens Doppler und Alexander Horst anzufeuern. Im vergangenen Jahr wurde die Besuchermarke von 100.000 Zusehern übertroffen. Um diese Massen an Volleyballfreaks und Partybegeisterten zu managen, bedarf es eines enormen logistischen Aufwandes.
Vor allem die „Partypeople“ des Vienna Majors müssen hier hervorgehoben werden, da 2018 nicht weniger als 110.000 Liter Getränke konsumiert wurden. Das liegt natürlich auch am Wetterglück, das sowohl das Vienna Major als auch die Weltmeisterschaft von 2017 hatten.
Aber nicht nur die Zuseher erfordern diesen exorbitanten organisatorischen Einsatz. Damit überhaupt Beachvolleyballspiele auf höchstem Niveau ausgetragen werden können, müssen 100 LKW-Ladungen mit insgesamt 2.500 Tonnen Sand von A nach B transportiert werden. Von solchen Mengen feinstem Korn können viele Adria Strände nur träumen.
Um die Spieler bei den Matches auseinanderhalten zu können, müssen 1.000 gebrandete Jerseys in unterschiedlichen Farben bereitgestellt werden, von denen jedoch lediglich ein Drittel eingesetzt wird. Böse Zungen behaupten, dass die Vielzahl der Dressen einem Modefetisch von Clemens Doppler geschuldet seien. Es gilt die Unschuldsvermutung…
Zum Glück sind die Knie des Vize-Weltmeiters wieder topfit, weshalb die 2018 verbrauchten 400 Laufmeter an Tape wohl anderen Spielern zuzurechnen sind.
Außerdem vor Ort: rund 250 Journalisten (uns eingeschlossen). Trotz hoher Beachvolleyballaffinität unterstellen wir dem ein- oder anderen Zuschauer und Journalisten Nachholbedarf bei den Beachvolleyball-Fachbegriffen… Wir geben offen zu: Einige kannten selbst wir nicht.
BEACH NACHHILFE
Wenn du soweit gelesen hast, dann bist du sowieso ein Sportfreak, deswegen setzen wir jetzt einfach mal voraus, dass die Grundbegriffe sitzen. Aber wie steht es beispielsweise um Fachgesimpel wie ein Float Serve, das One-Two-Barbecue oder den Poke Shot?
So viel steht fest: Auch wenn es verlockend wäre anzunehmen, dass der Poke Shot etwas mit einer japanischen Kultserie zu tun hat, ist man damit auf dem Holzweg. Der Poke Shot ist ein „Schlag“, der meistens nur mit abgewinkeltem Zeige- und Mittelfinger gespielt wird. Mit dieser Technik kann der Ball mit viel Gefühl nahe an die Netzkante und mit niedriger Flugbahn auf das Spielfeld des Gegners platziert werden.
Beim Float-Service handelt es sich um ein gefinkeltes Flatterservice, das den Gegner durch hohe Geschwindigkeit und eine unruhige Flugbahn verwirren soll. Wo der Ball genau aufschlägt, erkennt man meistens erst Hundertstelsekunden vor dem „Einschlag“.
Ein One-Two-Barbecue wünschen wir vor allem unseren Teams nicht, da der Begriff in der Double Elimination für zwei Niederlagen in Folge steht. Auf gut Deutsch bedeutet das: Niederlage eins – Niederlage zwei – auf zur Grillerei.
Für uns war vor allem das Sideout lange ein großes Fragezeichen. Dieser Begriff wird während einem Match quasi gebetsmühlenartig wiederholt. So oft, dass man sich kaum zu fragen traut, was er denn bedeutet. Wenn auch du bisher immer nur ahnungslos und zustimmend genickt hast, sorgen wir jetzt für Abhilfe: Das Sideout betrifft das Aufschlagsrecht. Punktet ein Team, muss es den darauffolgenden Aufschlag durchführen, der beim Beachvolleyball bekanntlich ein Nachteil ist. Ausser natürlich man heißt Evandro und hat die Maße von High Tower aus dem Klassiker Police Academy. Eine Sideout zu spielen bedeutet jedenfalls, dem Gegner den Aufschlag abzunehmen, den Vorteil zu nutzen und zu punkten.
Alle Angaben ohne Gewähr.
Fotocredits: Vienna Major/Red Bull Content Pool